D-Star ein Erfahrungsbericht
Nachdem ich vor ein paar Monaten mit dem Kauf eines neuen Handfunkgerätes in D-Star QRV wurde hatte ich mich natürlich zuerst umgesehen wo es in meiner Reichweite einen D-Star-Repeater gibt der mir den Einstieg in das D-Star-Netz ermöglicht. Mein Standort ist Schwabmünchen (JN58JE), das Gerät ist ein ICOM IC E92D mit maximal 5 Watt Ausgangsleistung....und als ordentliche Antennenmöglichkeit steht eine Diamond X 510 N in 14 Metern Höhe auf dem Hausdach.
Nach meiner Internetrecherche kam ich zu dem Ergebnis daß für mich von meinem Standort aus lediglich zwei D-Star-Repeater in Frage kommen - das wäre einmal DB0DON (Donauwörth) auf 439.46875 MHz und DB0TVM (Olympiaturm, München) auf 439.575 MHz. Also - Gerät an die Hochantenne anschließen, Frequenz einstellen - ausprobieren!
Zuerst hatte ich versucht über DB0TVM etwas zu erreichen. Ergebnis - ich schaffe es nicht mit 5 Watt den Olympiaturm zu arbeiten was mir schon den ersten Dämpfer in meinem "Versuchsenthusiasmus" mitgab. Na gut - Frequenz des DB0DON eingeben und dort einen Versuch starten...und siehe da...der Repeater antwortet mit einem "piep" und der Anzeige im Display des Gerätes daß ich anscheinend drüberkomme. Also - einen CQ-Ruf gestartet - und schon antwortete gleich eine Gegenstation und ich hatte mein Erst-QSO in dieser für mich neuen Betriebsart. Geht doch!
Etwas später startete ich erneut einen Anruf - bekam auch eine Gegenstation - jedoch gab es für mich einen schlechten Rapport. Meine Aussendung kommt abgehackt, sogenannte "Klötzchen"....und ich bin kaum verständlich. Gut daß meine Gegenstation mir als Neuling wenigstens gleich erklärte daß es daran liegen müßte daß mein Signal doch recht knapp am Repeater ankommt und somit diese Klötzchenbildung erzeugt. Na prima...."willkommen in der digitalen Welt" - adieu mit "ich komme wenigstens angerauscht über den Repeater".....!
Getreu dem Grundsatz "auf die Dauer hilft nur Power" ging ich also auf die Internetsuche nach eijner Duoband-PA mit der ich die Ausgangsleistung des Handfunkgerätes etwas anheben kann - so müßte es ja eigentlich weitaus besser gehen. Die Preise die allerdings für eine einigermaßen vernünftige PA verlangt wurden - naja - ich mußte wirklich nachdenken ob es die Investition überhaupt wert ist um weiterhin D-Star zu machen - es soll ja nicht meine zukünftige Hauptbetriebsart werden!
Gottseidank gibt es noch OM die ihr "Ramschkistenequipment" nicht unbedingt vergolden wollen - und nachdem ich das Thema mit DG5MJS auf dem Hausrelais besprochen hatte eröffnete mir dieser daß er noch eine PA ungenutzt zuhause rumliegen hat - und diese für einen Kasten "ordentliches Bier" in meinen Besitz übergehen wird. Hervorragend - DAIWA DLH80H nennt sich das Ding - und ein paar Tage später hatte ich das goldglänzende Teil in der Hand!
Ruckzuck - anschließen - Netzteil an, Funkgerät mit der PA verbinden, Antenne anschließen - Frequenz des Olympiaturms DB0TVM einstellen - Sendetaste drücken. Mit einem deutlichen "piep" erklärt mir nun auch der Olympiaturm daß er mich gehört hat! Nach dem absetzen eines CQ-Rufes hatte ich auch gleich ein nettes QSO mit DL6RBQ.....dieser hatte dann auch ein offenes (und geduldiges!) Ohr für meine D-Star-Einsteigerfragen - und die detaillierten Antworten brachten mich in der Bedienung des D-Star-Netzes schonmal ein ganzes Stück weiter! Ein Dankeschön daher an OM Eberhard!
Nach einigen weiteren QSOs konnte ich feststellen daß es nun auch über DB0DON ohne die Klötzchenbildung einwandfrei funktioniert - somit waren schonmal zwei Einstiegsmöglichkeiten gegeben.
In den vergangenen Wochen kam jedoch die beste Nachricht - auf dem Grünten soll ein neues D-Star-Relais errichtet werden. Fein - das sollte von meinem QTH auf jeden Fall erreichbar sein! Somit wäre eventuell auch keine zusätzliche PA nötig und ich könnte mit reiner Handfunkgeräteleistung über dieses Relais arbeiten.
Eines Tages dann nahm DB0ESS den Betrieb auf....gut daß ich schon mitbekam wie das Relais getestet wurde und die Vorbereitungen zur Errichtung getroffen wurden - somit stand ich mit meinem Equipment schon in den Startlöchern. Als die Technik in Betrieb ging hatte ich sogleich meine Erst-QSOs über das 2m und das 70cm-Relais mit DB7MJ und DL9ERI.....und das funktionierte einwandfrei. Allerdings mußte ich auch da feststellen daß es mit 5 Watt nicht ausreicht ein klötzchenfreies QSO zu fahren - an die 15 Watt müssen es schon sein. Allerdings liegt es daran daß die Repeater nicht gerade überempfindlich sein dürfen wenn man bedenkt daß der Grünten durch die dort betriebenen TV-Sender und anderweitigen Funkdienste dermaßen HF-verseucht ist. Somit hatten die Relais-entwickler und Betreiber damit zu kämpfen ein vernünftiges Verhältnis zwischen Einstrahlfestigkeit und Empfangsempfindlichkeit herzustellen - und das haben sie meiner Meinung nach hervorragend in den Griff bekommen. DB0ESS ist auf 2 Meter auf 145.76250 - und auf 70cm auf 439.51250 MHz zu arbeiten.....wer es also mal versuchen möchte....?
Bei Rückfragen zu dem Thema oder für entsprechende Versuche via D-Star einfach melden - entweder unter
73 de Mike
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